Roten Faden durch angstbesetztes Hier und Jetzt fädeln
(…) „Warpop Mixtake Fakebook Volxfuck Peace off“ klingt nur oberflächlich wie Sprachwirrwarr. Darunter taucht eine verführerisch-schrille wie aufrüttelnde Zustandsbeschreibung auf. Da wehrt sich ein moderner Max Headroom (Alexander Karschnia) gegen gesellschaftliche Lagerbildung: „Ich lasse mich nicht ‘-isieren’!“ Da will Terminator-Braut Sarah Connor eine syrische Familie schützen. Da fühlt sich Claudia Splitt als „Pershing 2“ zu „The Power of Love“ missverstanden, und rechnet auf, wie viele Leben das Atomraketensystem wohl gerettet hat. Versatzstück an Versatzstück heften andcompany ein neues Bild zusammen. Lösungswege aus dem konfusen „Schland“ kann man vom Theater ja nicht erwarten. Vielleicht nur so viel: „Man muss aufpassen, wer hier Frieden schreit!“, mahnt Nicola Nord in einer ernsten Minute. Stark aber sind die vier Kreativen gerade darin, wie sie bekannte Musik und Klänge aufgreifen und in neue Zusammenhänge stellen. Das erinnert an Kurt Weill oder an die Residents, die mit Pop-Stücken bizarre Geschichten erzählen. Und darin sind andcompany fabelhaft.“